Hände- und Hautdesinfektion ist nicht dasselbe: die Hautdesinfektion hat im Vergleich zur Händedesinfektion zusätzliche Anforderungen zu erfüllen. Werden die Hände desinfiziert, sollen die so genannten „transienten“ Keime entfernt werden, das heißt solche, die von irgendwoher auf die Hände gelangt sind. Die Hautdesinfektion dagegen soll auch die Keime entfernen, die normalerweise auf der Haut sind. Der Grund dafür ist, dass man die Haut meistens desinfiziert, bevor man sie zerstört, also sticht oder aufschneidet. In dem Fall würden Keime, die sich an der Oberfläche der Haut befinden und dort keinen Schaden anrichten, in tiefere Schichten gelangen, in denen sie dann unter Umständen doch in der Lage wären, sich zu vermehren und zu infizieren.
Die „residente“ Flora zu entfernen, ist, wie man sich vorstellen kann, aufwendiger. Auch deshalb, weil die Haut am Körper nicht überall gleich ist . In talgreichen Zonen z.B. braucht ein Antisepticum erheblich länger, um an die Keime überhaupt heranzukommen. Das muss in der Einwirkzeit berücksichtigt werden. In der Zeit sollte die Haut durchgehend feucht gehalten werden. Deshalb werden bei der Hautdesinfektion keine Angaben über die Menge an Antisepticum gemacht, die notwendig ist, um eine Wirkung zu erreichen.